Leipzigerschule.Sammlung.Mein Weg zur Kunst!

Panorama Leipzig Plagwitz

Mein Weg zur Kunst

(c) VG Bild-Kunst, Bonn 2015, Walter Womacka, "Am Strand"
Hauptmannstraße 1, Ecke Ferdinand-Lassalle-Straße in Leipzig

Meine ersten Jahre, aufgewachsen in der Gegend von Zeitz, waren wenig mit Berührungen zur bildenden Kunst geprägt. Die Beschreibung des Bildes von Walter Womacka „Am Strand“ in der Schule waren da schon die einzigen Berührungspunkte.

Zu erwähnen wäre noch das gemeinsame Mittagessen im Braunkohlenwerk Profen mit dem dortigen „Betriebsmaler“ Joachim Hering und die Nachbarin eines Freundes in Zeitz, Ernst-Thälmann-Straße 3 (heute Schützenstraße), 2. Etage, Frau Heisig, Bernhard Heisigs Mutter. Diese Begegnungen hinterließen aber zum damaligen Zeitpunkt noch keine Eindrücke.

Nach der Armeezeit wurde geheiratet und mit viel Glück auch eine Wohnung gefunden, damalige Adresse Hauptmannstraße 1 in 7010 Leipzig, die dann Ende 1972 bezogen wurde.

Ein gutbürgerliches Haus, errichtet zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit einem schönen Treppenhaus, an welchem aufgrund mangelnder Reparaturkapazitäten des in Treuhand für die Familie von Waldenfels durch die Gebäudewirtschaft Leipzig verwalteten Hauses, aber der Zahn der Zeit nagte.

Im ersten Stock wohnte das Künstlerehepaar Wolfgang Mattheuer u. Ursula Mattheuer-Neustädt; Türbeschilderung "Mattheuer“. Direkt darüber, im zweiten Stock des Hauses wohnte der Künstler Werner Tübke mit Familie; Türbeschilderung "Professor W. Tübke".  

Zu diesem Zeitpunkt, aus Zeitz zugezogen und durch die Zeitung "Freiheit" des damaligen Bezirks Halle informiert, sagten mir die Namen nichts. Erst ab 1973, verbunden mit den Informationen der Leipziger Volkszeitung, wurde klarer, wer mit unter diesem Dach wohnte.

(c) VG Bild-Kunst, Bonn 2015, Sighard Gille; "Die Lachende"

Meine erste Grafik

Die Wohnung von Werner Tübke bezog dann 1978 der Künstler Sighard Gille mit seiner Familie.

Über die in der DDR bestehende Mangelwirtschaft kam man auch den Künstlern im Hause näher. Die damals von mir errichtete Antennenanlage zum Empfang diverser Fernsehsender wurde das Herzstück der Kommunikation in der Hauptmannstraße 1. Das Künstlerehepaar Mattheuer war der erste Mitnutzer.

1978 wurde die Familie Gille angeschlossen und als zusätzliche Anerkennung erhielt ich von Sighard Gille die erste Grafik.